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Etappe 6, Tag 29: St. Mathieu (Sonntag, 27.09.2015)

Von Straßburg ging‘ s mit dem Flugzeug nach Montpellier, dort musste ich bis 18.30 Uhr warten, bis der einzige Bus des Tages nach St. Mathieu de Trevers fuhr. Von diesem Endpunkt der letztjährigen Tour wanderte ich dann noch 3 km bis zum vorbestellten Chambre d‘ Hotes, wo ich einen netten Abend mit einigen deutschen Touristen verbringen konnte. Das Essen war sehr schmackhaft, der lokale Wein (Pic St. Loup) war gut, insgesamt ein guter Start in die Tour 2015.

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Etappe 5, Tag 28: Sommières – St. Mathieu (20 km, Sonntag, 25.05.2014)

Nach reichhaltigem, aber halt französischem Frühstück, das mir der Wirt auftischte, der durchaus was mittelalterliches an sich hatte (rein äußerlich), brach ich zur letzten Etappe auf. Der Pic St. Loup rückte mit jedem Schritt näher, an seinem Fuß sollte es diesmal enden. St. Mathieu ist ein verschlafenes Nest, keine Übernachtungsmöglichkeit, kein Bus nach Montpellier, ich musste den Daumen einsetzen. Nach 20 Minuten hielt ein junger, recht korpulenter Mann in einem klapprigen Auto. Es war der Koch des örtlichen Restaurants, der nach der Mittagsschicht nach Hause fuhr. Er meinte, er hätte ein Problem mit seinem Wagen und könne deshalb nicht schnell fahren, was mir aber ganz Recht war.

In Montpellier erwischte ich bald einen Zug nach Avignon, dort hatte ich dann 2 Stunden Aufenthalt, was zu einem Essen in der Altstadt reichte.

Nachdem ich das Auto bei der Domaine de Fontavin abgeholt hatte, war ich kurz nach 20.00 Uhr im Hotel Le Siecle in Mazan.

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Etappe 5, Tag 27: Nimes – Sommières (24 km, Samstag, 24.05.2014)

Das war heute eine gemütliche Wanderung auf der „Voie Verte“. Sommières zeigte sich als eine touristisch hoch erschlossene Stadt, mittelalterlich mit römischen Teilen. Das Office de Tourisme hatte geschlossen, ich musste auf der Straße nach einer Unterkunft nachfragen und wurde in ein Restaurant in einem der Stadttore geschickt. Ich bekam das „Mittelalterzimmer“, und nachdem die Wirtin feststellte, dass ich Jakobspilger bin, hat sie den Preis ziemlich stark reduziert und noch das Frühstück draufgepackt. Abends war das Champions-League-Endspiel in einer Bar.

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Etappe 5, Tag 26: Uzès – Nimes (24 km, Freitag, 23.05.2014)

Gegen Mittag überquerte ich den Gardon und stieg danach auf eine ausgedehnte Hochebene auf, die sich fast bis Nimes erstreckte. Der Weg verlief entlang eines Truppenübungsplatzes, über mehrere Kilometer hinweg wurde ich von Geballer begleitet.

Ein englischer Mountain-Biker überholte mich, hielt an und sprach mit mir über den Jakobsweg. Für den nächsten Tag empfahl er mir eine Voie Verte.

Eine Bar, in der ich Mittagspause machen wollte war für immer geschlossen, auch der Boule-Club des Ortes hat nun auch keine Bleibe mehr.

Zum Abendessen in Nimes war ich im Restaurant Nicolas, sehr zu empfehlen, günstig und gut.

Nach dem Essen landete ich in einer Bar, in der sich die Stierkampf-Enthusiasten von Nimes treffen. Auf einer großen Leinwand wurden Stierkämpfe gezeigt, die Menge tobte, es war eine Stimmung wie beim Fußball. In 2 Wochen sind hier in der Arena Stierkämpfe mit Toreros aus aller Welt, blutig wurde betont.

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Etappe 5, Tag 25: Bagnol sur Ceze – Uzès (27 km, Donnerstag, 22.05.2014)

Der Tag begann mit relativ gutem Wetter, was sich im Laufe des Tages änderte. Ab 13.00 Uhr regnete es, zwar nicht in Strömen, aber doch so, dass das Regenequipement installiert werden musste. In Tresques kam ich mit einer jungen Frau ins Gespräch, sie zeigte mir an ihrem Haus ein Wappen aus Gips. In seiner Mitte prangte ein Stiefel, an den vier Ecken waren Jakobsmuscheln platziert. Einer ihrer Vorfahren war Schuster, er reparierte die Stiefel der vorbeiziehenden Jakobspilger und ließ sich deshalb dieses Wappen anfertigen.

Der Rest des Weges bis Uzes war Marsch durch den Regen.

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Etappe 5, Tag 24: Bourg St. Andeol – Bagnol sur Ceze (29 km, Mittwoch, 21.05.2014)

Heute verlief mein Weg zum größten Teil auf einem ausgeschilderten Jakobsweg, Beschilderung übrigens ausgezeichnet. Am Nachmittag führte er dann in reichlich unbewohntes Gebiet mit einem einsamen Kloster im tiefen Wald als Übernachtungsmöglichkeit. Dahin wollte ich dann doch nicht und bog ab, um in einem Hotel zu übernachten. Wetter war recht schwül-warm, ein kurzer, heftiger Schauer zauberte einen Duft in die Landschaft, der einem hiesigen Weißwein entsprach, Grenache blanc, Roussane, Marsanne – vegetabil, würzig-kräuterig.

In St. Martin d‘ Ardeche überquerte ich den Fluss, vor 25 Jahren war das mal der Endpunkt einer Kanu-Tour mit den Söhnen.

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Etappe 5, Tag 23: Montelimar – Bourg St. Andeol (24 km, Dienstag, 20.05.2014)

Bei Viviers überquerte ich die Rhone und war somit auf der Languedoc – Seite. Von der Brücke aus hatte ich einen Ausblick auf die Anlegestelle, an der vor einigen Jahren unser Schiff leckgeschlagen war und von der Feuerwehr von Viviers vor dem Sinken bewahrt werden musste.

Entlang der Rhone ging es dann durch die Auenwälder und danach wieder durch ausgedehnte Obstplantagen, wo ich sah, dass bei Pfirsichen die gleichen qualitätssteigernden Maßnahmen durchgeführt werden wie beim Wein, „grüne Lese“ und Laubarbeit.

Zwischendurch ereignete sich das, was für einen Pilger nicht zu vermeiden ist, ein Hund, der in einer Einfahrt vor sich hindöste, sprang auf mich zu, schnupperte kurz an mir und trottete dann ca eine Stunde neben mir her. Eine Radfahrerin, die sich von hinten näherte, forderte mich auf, meinen Hund fest zu halten, sie hätte Angst. Mein Hinweis, es wäre gar nicht mein Hund, beruhigte sie nicht, er ließ sie aber in Ruhe. Irgendwann drehte er sich um und ich war wieder allein.

In Bourg St. Andeol erwischte ich ein vorzügliches Hotel, nur unwesentlich teurer als in Montelimar, ach das Essen im Restaurant war gut und günstig: Clos des Oliviers.

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Etappe 5, Tag 22: Mirmande – Montelimar (22 km, Montag, 19.05.2014)

Nach einem französischem Frühstück, das mir wie üblich marmeladeverschmierte Finger bescherte, empfahl mir die Vermieterin einen Weg am Hanggebirge entlang, der fast bis Montelimar führen würde. Im Prinzip war er auch in Ordnung, es ging durch lichte Eichenwälder, nervig war nur, dass jedes Bachlauf – Tal in einem mehr oder weniger weiten Schwung nach hinten mitgenommen wurde. Nach 2 Stunden und einem besonders weiten Marsch nach hinten und parallel nach vorne (gefühlte 2 km in jede Richtung) war ich frustriert und beschloss ins Tal abzusteigen, wo die Wege eben schön gerade nach Süden führen.

Nach einiger Zeit tauchte eine ältere Dame mit 2 Hunden (ein großer und ein kleiner) ca 200 m vor mir auf. Nachdem die beiden mich bemerkt hatten, rannten sie kläffend auf mich zu, der kleinere stoppte kurz vor mir, der größere rannte ungebremst weiter und rammte mir seine feuchte Schnauze gegen das linke Knie. Die Dame meinte dann nur, ich solle es ihm nicht so übel nehmen, er wär halt alt und blind. War also ein blinder Hund, kein Blindenhund.

Auf dem ganzen Weg nach Montelimar kam ich nur durch 2 Dörfer, in beiden gab es keine Bar, musste also ohne größere Pause durchlaufen.

Das Hotel in Montelimar hat ein gerade noch erträgliches Niveau, ist aber mit 35 € günstig. Das Essen im Restaurant ist aber ganz in Ordnung.

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Etappe 5, Tag 21: Valence – Mirmande (25 km, Sonntag, 18.05.2014)

Frühmorgens stellte ich das Auto bei der Domaine de Fontavin in Courthezon ab und fuhr mit dem Zug nach Valence. Auf geteerten, kleinen Wegen ging es das Rhonetal hinab, vorbei an vielen Obstanlagen, vor allem Pfirsichen. Dazwischen lagen aber auch 2 kleine Rebanlagen, hätte ich südlich von Valence nicht erwartet.

Mittagspause in Livron, einem nicht besonders attraktiven Straßenstädtchen entlang der Route National, das 4 km danach liegende Loriol ist recht nett. Hier führte mich meine Map-App auf Wanderwege im Vorgebirge mit schönen Ausblicken ins Tal. In Mirmande, einem Dorf, das zum Kreis der 100 schönsten Dörfer Frankreichs zählt, fand ich eine gute Pension.

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Etappe 4, Tag 20: Gervans – Valence (25 km, Sonntag, 08.04.2012)

In Tain setzte ich wieder auf das andere Ufer über und danach fand ich mich auf einem sehr schönen Weg durch die Auwälder der Rhone. An einer Stelle waren mehrere Warnschilder, die vor plötzlich auftretendem Hochwasser warnten, ich legte mein Schicksal in die Hände des heiligen Jakobus und ging weiter. Um mich herum gingen die Franzosen ihren Ostervergnügungen nach, mit dem Quad durch die Auwälder, Jäger knallten durch die Wälder am gegenüberliegenden Hang, kilometerweit waren die Fahrgeräusche einer Rennbahn zu hören und immer wieder traf ich auf Angler am Ufer der Rhone. Wie viele Franzosen habe ich in den letzten 30 Jahren schon angeln gesehen, aber noch nie auch nur einen, der einen Fisch aus dem Wasser zog.

Vorbei an einem netten Schloss erreichte ich Cornas und rastete ausgiebig. Auf der Brücke über die Rhone vor Valence blies mich der Mistral fast hinunter ins Wasser.

Von Valence fuhr ich dann mit dem Zug zurück nach Tain zu meinem Auto.